Elterngeld und Elternzeitmanagement: Chancen und Herausforderungen für Betriebe

Die DGFP führte gemeinsam mit dem DIHK-Netzwerkbüro „Erfolgsfaktor Familie“ drei Veranstaltungen zum Thema „Elterngeld, ElterngeldPlus und Elternzeitmanagement“ durch. In Düsseldorf (7. Juli), Stuttgart (11. Juli) und Berlin (14. Juli) nahmen insgesamt etwa 120 interessierte Unternehmen teil.

Die Einführung des ElterngeldPlus gibt Eltern seit Juli 2015 die Möglichkeit, den Bezug des Elterngelds auf bis zu 28 Monate zu verlängern – die Höhe des Bezugs entspricht dabei maximal der Hälfte des Basis-Elterngelds. Von der neuen Regelung sollen vor allem teilzeitbeschäftigte Eltern profitieren. Frau Petra Kather-Skibbe, KOBRA Beruf|Bildung|Berlin und freiberufliche Beraterin, erklärte den Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Neuerungen  und die komplexen Möglichkeiten der Ausgestaltung und Kombination von Elterngeld und ElterngeldPlus. In Berlin nahm zudem Frau Petra  Mackroth, Leiterin der Abteilung Familie im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, an der Veranstaltung teil und berichtete über die Erfolge der Modelle Elterngeld und EltergeldPlus. Im ersten Quartal 2016 haben sich 17,4 Prozent der Elterngeldbezieher auch für das ElterngeldPlus entschieden. Knapp drei Viertel der Eltern sehen das ElterngeldPlus als gute Regelung. Die Unternehmen sehen vor allem die Mitarbeiterbindung als positiven Effekt, wie eine Umfrage der DGFP zeigt.

In der anschließenden Diskussion tauschten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Erfahrungen aus und beleuchteten die Aspekte Organisation vor, während und nach der Elternzeit sowie das Thema Männer in Elternzeit. Hierbei zeigte sich, dass sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer die rechtzeitige Kommunikation zwischen beiden notwendig ist, um zum einen eine  geeignete Vertretungsregelung zu finden und zum anderen um den Wiedereinstieg zu erleichtern. Flexible Modelle, welche ein Großteil der Unternehmen bereits anbietet, entlasten sowohl Arbeitnehmer als auch -geber. Auch für Männer wird das Modell Elternzeit zunehmend attraktiver. Um den Anteil der Männer, welche in Elternzeit gehen, und die Akzeptanz weiterhin zu erhöhen, setzen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer z.B. auf umfassende Beratung und Information, die Stärkung der  Unternehmenskultur für Männer in Elternzeit und auf männliche Vorbilder.

Kritisch bewerteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die komplexe Ausgestaltung der Modelle, die kurzen, gesetzlich festgelegten Ankündigungsfristen sowie rechtliche Unsicherheiten bei Themen wie Weiterbildungsmaßnahmen während der Elternzeit.

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