Ohne Quote geht es nicht: Warum wir für eine Geschlechterquote sind

Die Quote allein wird es nicht richten

Dass der Gesetzgeber die Geschlechterquote jetzt verschärfen will, kommt nicht überraschend. Die letzte Regelung war noch als „Quötchen“ abgetan worden, kaum einer hielt sich daran. Die Sanktionsmöglichkeiten waren begrenzt. Entsprechend schlecht stand und steht es um die Gleichberechtigung von Mann und Frau in Sachen Vorstandspositionen.

So muss man wohl feststellen, dass es ohne Druck nicht geht, besser, sich nichts bewegt. Der Appell an die Freiwilligkeit ist verhallt. Als DGFP befürworten wir somit die Bestrebungen der Bundesregierung, über eine Quotenregelung die Zahl der Frauen in den Vorständen der deutschen Unternehmen zu erhöhen. Es lässt sich darüber streiten, ob die gesetzlichen Regelungen, die jetzt im Raum stehen, weit genug gehen oder nicht. Aus unserer Sicht aber kommt es auf das Signal an, das hier gesendet wird: Die Gleichberechtigung der Geschlechter muss sich auch auf deutschen Vorstandsetagen wiederfinden.

Aber nicht nur dort! Die Diskussion über das Topmanagement darf nicht davon ablenken, dass Gleichberechtigung überall in unseren Unternehmen und Gesellschaft gefragt ist. Wirkliche Gleichberechtigung zeigt sich an der Teilzeit-Quote, an der Zahl der genommenen Elternzeitmonate, an der Länge der Auszeit beider Geschlechter, an dem Lohngefälle zwischen Mann und Frau und an vielen anderen Indikatoren. Und auch hier ist ein klares Gefälle zwischen den Geschlechtern deutlich – mit allen damit verbundenen negativen Konsequenzen. Hier sind der Staat, die Wirtschaft und Gesellschaft ebenfalls gefragt, durch die notwendigen Unterstützungsangebote und vor allem aber durch die richtigen Anreizsysteme der Gleichberechtigung Vorschub zu leisten.

Daher begrüßt die DGFP auch die die feste Geschlechterquote in den Aufsichtsräten in Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung des Bundes, genauso wie die Mindestbeteiligung von einer Frau in mehrköpfigen Vorständen in Körperschaften des öffentlichen Rechts, wie den Krankenkassen oder bei Renten- und Unfallversicherungsträgern. Hier wird der Staat seiner Vorbildfunktion gerecht.

Die Quote allein wird es nicht richten, aber sie ist ein wichtiges und ein richtiges Signal für uns alle, in der Wirtschaft und Gesellschaft!

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