Schwerpunkt: Arbeitskräftebedarf in Umbruchzeiten

April 2024

Ob Bankenkrise oder Corona: In schwierigen Zeiten hat sich der Arbeitsmarkt in Deutschland als Stabilitätsanker bewährt. Politik und Wirtschaft suchen gemeinsam nach Lösungen, um wertvolles Humankapital zu erhalten und so den nächsten Aufschwung vorzubereiten. Der bevorstehende Renteneintritt der Babyboomer und die digitale sowie ökologische Transformation der Wirtschaft und Gesellschaft stellt Unternehmen erneut vor große Herausforderungen.

In den nächsten 15 Jahren erreichen knapp 13 Millionen Erwerbspersonen das Renteneintrittsalter, also knapp ein Drittel der Erwerbspersonen in Deutschland. Diese Menschen stehen dann dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung, und die neu in den Arbeitsmarkt eintretenden Jahrgänge können diesen enormen Ersatzbedarf, auch wenn sie im Durchschnitt besser qualifiziert sind, rein zahlenmäßig nicht ausgleichen. Bis 2024 wird ein „Bruttoumschlag“ von mehr als acht Millionen Arbeitsplätzen erwartet. Das heißt, 4,3 Millionen Jobs fallen weg, 4,1 Millionen kommen hinzu. Um zu verhindern, dass der Arbeitsmarkt in Deutschland schrumpft, müssen wir einerseits inländische Potenziale stärker aktivieren. Andererseits benötigen wir eine jährliche Nettozuwanderung von 400 000 Personen in den Arbeitsmarkt. 

Wie gelingt die Arbeitskräftesicherung? Jede Branche hat ihre eigenen Probleme und Konzepte. Einige Unternehmen starten vorausschauend innovative Qualifizierungsprogramme. Eine strategische Personaleinsatzplanung sowie eine vorausschauenden Nachfolgeplanung sind nur einige Ansätze, um dem entstehenden Personalengpässen entgegenzuwirken. 

Im Herausgeberinterview: Arbeitsdirektorin und EnBW-Vorständin Colette Rückert-Hennen spricht über ihren ganzheitlichen Recruiting-Ansatz einer skillbasierten Personalplanung, um 9.600 Stellen des Konzerns künftig neu zu besetzen. 

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