Arbeiten in der Corona-Pandemie

Potenziale zeitlicher Flexibilität in Büro- und Schichtarbeit

Die Studie »Arbeiten in der Corona-Pandemie – auf dem Weg zum New Normal« und die Folgeergebnisse »Arbeiten in der Corona-Pandemie – Leistung und Produktivität im New Normal« sowie »Arbeiten in der Corona-Pandemie – Entgrenzungseffekte durch mobiles Arbeiten – und deren Vermeidung« sind auf große Resonanz gestoßen und die dort aufgegriffenen Fragestellungen sind heute nicht weniger aktuell.

Das zeigen neben vielen journalistischen Anfragen auch unsere Kontakte mit Unternehmen. Der Verlauf der Pandemie beeinflusst auch weiterhin unseren privaten wie beruflichen Alltag. Homeoffice, in Form von mobilem Arbeiten, ist weiterhin sehr gefragt. Als Resilienzfaktor ist es Teil der Krisenstrategie. Langfristig werden hybride Arbeitskonzepte mit einem Mix von Arbeitsanteilen in und außerhalb des Unternehmens bestehen bleiben. Sehr viele Entscheidungstragende haben verstanden, welche Flexibilitäts-, Vereinbarkeits-, Nachhaltigkeits- und auch Produktivitätspotenziale hierdurch nutzbar sind. Mobile Arbeitsformen haben sich vom »Wohlfühlthema« für ausgewählte Mitarbeitende zu einem belastbaren Faktor betrieblicher Organisations- und Prozessplanung weiterentwickelt. Zudem hat die Krise wie ein Digitalisierungsbeschleuniger gewirkt und Mitarbeitende wie Führungskräfte und die Unternehmensleitung von der vitalen Bedeutung der Digitalisierung und der hierfür erforderlichen Kompetenzen und Arbeitskultur überzeugt.

Vor diesem Hintergrund haben wir uns vorgenommen, die Befragungen vom Mai, November und Dezember 2020 auch im Jahr 2021 fortzuführen. Gemeinsam und in bewährter Partnerschaft mit der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e.V. – DGFP werden in den nächsten Monaten zu einzelnen weiteren Fragestellungen, die derzeit in deutschen Führungsetagen zum Thema »New Normal« diskutiert werden, aktuelle Informationen eingeholt und aufbereitet.

Nach den Fragenkomplexen zur Produktivität und zum Phänomen der Entgrenzung, haben wir uns nun auf das Thema der Arbeitszeitflexibilisierung fokussiert. Gerade orts- und zeitflexible Arbeitsformen stehen in einem starken wechselseitigen Zusammenhang und zeigen ihre Wirkungen in Kombination am deutlichsten. So lassen sich private Herausforderungen, wie die Betreuung bei einem in Corona-Zeiten häufigen Homeschooling, durch örtliche und zeitliche Flexibilität im Arbeitsalltag überhaupt erst stemmen. Umgekehrt werden Themen wie die Entgrenzung, also die Folgen einer fehlenden Trennung von Arbeits- und Privatleben, umso brisanter, je mehr diese Grenzen durch Flexibilisierung verschwinden. Wie sieht die betriebliche Realität beim Thema Arbeitszeit mitten in der Corona-Pandemie also aus? Wie hat sich die zeitliche Flexibilität verändert?